ISO/IEC 27001 – Informationssicherheit als Fundament moderner Managed Services
Informationssicherheit ist im Zeitalter der zunehmenden Digitalisierung die Grundvoraussetzung digitaler Wertschöpfung. Sie entscheidet über das Vertrauen von Kunden, über die Resilienz von Unternehmen und nicht selten über die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Branchen. Cyberangriffe, Datendiebstahl oder Systemausfälle sind keine hypothetischen Risiken mehr – sie gehören zum Alltag. Wer sich heute für Managed Services entscheidet, erwartet nicht nur technologische Effizienz, sondern vor allem ein solides Sicherheitsfundament. Genau an dieser Stelle kommt die ISO/IEC 27001 ins Spiel.
Was macht ISO/IEC 27001 so bedeutend?
Die ISO/IEC 27001 ist der weltweit führende Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie definiert nicht nur einzelne Sicherheitsmaßnahmen, sondern beschreibt einen strukturierten, ganzheitlichen Ansatz. Statt punktueller Schutzvorkehrungen verlangt die Norm, dass Unternehmen ihre gesamte Organisation – von den IT-Systemen über Prozesse bis hin zur Unternehmenskultur – auf den Schutz von Informationen ausrichten.
Das Herzstück dieser Ausrichtung ist der sogenannte Plan-Do-Check-Act-Zyklus: Risiken werden identifiziert, Maßnahmen geplant, umgesetzt, überprüft und kontinuierlich verbessert. So bleibt das Sicherheitsniveau nicht statisch, sondern entwickelt sich dynamisch weiter – genauso, wie sich auch die Bedrohungslage verändert.
Besonders interessant ist die jüngste Revision: Seit Oktober 2022 gilt die ISO/IEC 27001:2022. Sie modernisiert den Standard und ergänzt ihn um Kontrollen für Cloud-Sicherheit, Threat Intelligence, sichere Softwareentwicklung oder Business Continuity. Unternehmen, die Managed Service bei einem ISO-zertifizierten Dienstleister in Anspruch nehmen, sind somit nicht nur formal abgesichert, sondern auch technisch auf Höhe der Zeit.
Managed Services und ISO – ein starkes Doppel
Wer IT-Betrieb an einen externen Partner auslagert, übergibt damit nicht nur Server und Software, sondern auch die Verantwortung für geschäftskritische Daten. Der Managed Service Provider wird zum verlängerten Arm der eigenen Organisation. Ohne eine robuste Sicherheitsarchitektur wäre dieses Modell kaum tragfähig.
Hier sorgt die ISO 27001 für Klarheit, indem sie prüfbare und verbindliche Informationssicherheit schafft. Ein zertifizierter Anbieter verpflichtet sich, Risiken systematisch zu bewerten, Zugriffskontrollen einzuhalten, Prozesse zu dokumentieren und regelmäßige Audits zu bestehen. Hierdurch können Unternehmen sich darauf verlassen, dass ihr Partner nicht nur verspricht, sondern nachweislich lebt, was er an Schutz zusichert.
Ein einfaches Beispiel: Wird ein Rechenzentrum nach ISO 27001 betrieben, bedeutet das nicht nur Firewalls und verschlüsselte Festplatten. Es heißt auch, dass es klar geregelte Abläufe für den Zutritt gibt, Backups regelmäßig getestet werden, Notfallpläne existieren und im Falle einer Störung definierte Eskalationswege greifen. Sicherheit wird nicht dem Zufall überlassen, sondern in jedem Detail geregelt.
BSI-IT-Grundschutz, Geo-Redundanz und DDoS-Schutz
Dort, wo Verfügbarkeit und Datenschutz auf höchstem Niveau gefordert sind, zählt jedes Detail der Infrastruktur. Nur ein RZ-Verbund mehrerer, geografisch getrennt liegender Rechenzentren in Deutschland schafft echte Geo-Redundanz: Fällt ein Standort regional aus, übernimmt der zweite nahtlos den Betrieb. Als Richtwert gilt ein deutlicher räumlicher Abstand um die 200 km, damit Naturereignisse oder großflächige Störungen nicht beide Standorte gleichzeitig treffen.
Sind diese Rechenzentren zudem nach ISO/IEC 27001 auf Basis des BSI-IT-Grundschutzes zertifiziert, wird ein besonders umfassender Sicherheitsstandard nachgewiesen – inklusive detaillierter Maßnahmenkataloge, Dokumentationspflichten und regelmäßiger Audits.
Eine aktive DDoS-Abwehr (z. B. Scrubbing/Filtering an vorgelagerten Knoten) schützt die Dienste selbst dann, wenn Angreifer versuchen, Leitungen oder Systeme zu überfluten. Dieses Zusammenspiel sorgt dafür, dass Daten hochverfügbar, inländisch gespeichert und gegen Angriffe belastbar sind.
Gerade KRITIS-Branchen, der öffentliche Sektor, der Finanzbereich und große Unternehmen mit sensiblen Daten verlangen solche Architekturen – häufig mit der expliziten Vorgabe, dass Daten in deutschen Rechenzentren verbleiben und sich an BSI-Empfehlungen orientieren. Für den Managed-Service-Provider bedeutet dies erheblichen Aufwand: mindestens zwei weit auseinanderliegende Standorte, durchgängige Replikation mit geprüftem Backup-/Recovery-Konzept, kontinuierlich aktualisierte DDoS-Schutzsysteme sowie die stringente Umsetzung der IT-Grundschutz-Bausteine. Die Investition zahlt sich aus – sie ermöglicht höchste Ausfallsicherheit und Compliance und ebnet den Weg für Ausschreibungen mit strengem Regime.
Ein Wettbewerbsvorteil, der Vertrauen schafft
Viele Unternehmen stehen unter steigendem regulatorischem Druck. Ob im Finanzwesen, in der Industrie oder im Gesundheitssektor – Compliance-Anforderungen sind längst Alltag. In Ausschreibungen ist eine ISO-27001-Zertifizierung daher oft kein Bonus mehr, sondern Grundvoraussetzung.
Doch über die formale Pflicht hinaus bietet die Zertifizierung auch einen echten Vertrauensvorsprung. Kunden, Partner und auch Aufsichtsbehörden wissen: Hier werden nicht nur technische Standards eingehalten, sondern eine Sicherheitskultur gepflegt. Das kann über den Zuschlag bei einem Auftrag entscheiden oder im Ernstfall darüber, ob ein Sicherheitsvorfall reputationsschädigend wirkt oder professionell bewältigt wird.
PRODATO und ISO/IEC 27001:2022 – Sicherheit mit System
Auch wir bei PRODATO haben diesen Schritt konsequent vollzogen. Unsere Managed Services werden nach den Vorgaben der ISO/IEC 27001:2022 betrieben. Das heißt konkret: Wir haben ein Informationssicherheits-Managementsystem etabliert, das von einer akkreditierten Stelle zertifiziert wurde und regelmäßig neu überprüft wird.
Für unsere Kunden bedeutet das:
- Ihre Daten werden ausschließlich in europäischen Rechenzentren verarbeitet.
- Prozesse sind dokumentiert, überprüft und auf kontinuierliche Verbesserung ausgelegt.
- Sicherheitsmaßnahmen reichen von Verschlüsselung über Zugriffskontrollen bis hin zu getesteten Notfallplänen.
- Regelmäßige Audits stellen sicher, dass wir nicht bei einmaligen Versprechen stehenbleiben, sondern Sicherheit Tag für Tag leben.
Damit kombinieren wir zwei Ebenen: die rechtliche Absicherung, die etwa die DSGVO verlangt, und die organisatorische Absicherung, die ISO 27001 bietet. Zusammen bilden sie das Fundament, auf dem unsere Kunden IT-Aufgaben sorgenfrei auslagern können.
Fazit – mehr als ein Zertifikat
ISO 27001 ist kein Zertifikat zum Abheften, sondern das Arbeitsprinzip, das Managed Services tragfähig macht. In einer Zeit steigender Cyberrisiken und strengerer Regulierung bietet die Norm Orientierung und Routine und sorgt dafür, dass Schutz nicht nur versprochen, sondern gelebt wird. Wer mit einem zertifizierten Provider arbeitet, bekommt effiziente, flexible Services auf einem belastbaren Sicherheitsniveau. Genau das macht Auslagerung verlässlich.